Psychoanalytische Psychotherapie

Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Die je nach angewandter Methode spezifischen Behandlungsschritte sind Teil eines umfassenden, theoretisch begründeten und wissenschaftlich untermauerten Theoriegebäudes.


Der Erfolg psychoanalytisch begründeter Psychotherapie beruht darauf, dass Therapeut und Patient zusammen einen interaktionellen Raum öffnen, in welchem in einem intensiven Prozess unbewusste Konflikte und Beziehungsstrukturen verstanden und verarbeitet werden können und so neues Erleben möglich wird.


Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie, hier kurz PoP genannt, ist ein Therapieverfahren, das sich von der Psychoanalyse herleitet; es stellt somit eine Anwendungsform der psychoanalytischen Methode dar. PoP bezieht sich auf die psychoanalytische Persönlichkeits-, Krankheits- und Behandlungstheorie.

Unsere Erinnerungen stellen das Lebendigwerden früherer Erlebnisse und Erfahrungen dar. Seine Patienten diese Erinnerungen wiederfinden zu lassen, war Freuds primäres Ziel bei seinen Behandlungen. Aber dies gelang häufig nicht in ausreichendem Maße. Freud merkte, dass sich seine Patienten dagegen wehrten; er spürte etwas, das er als Widerstand bezeichnete. Schließlich erkannte er, dass die Patienten unbewusst ihre unterdrückten Wünsche mit seiner Person verknüpft hatten und sich gerade deshalb nicht an sie erinnern konnten. So ließen sich ihre Erfahrungen und Erlebnisse nicht verbalisieren, sondern wurden als aktuelle Beziehung zu ihm wieder lebendig – nicht in der Beziehung zu ihm, sondern als Beziehung! Die Beziehung des Patienten zu seinem psychoanalytischen Psychotherapeuten macht die der Erinnerung nicht mehr zugänglichen Erlebnisse wieder lebendig. Insofern ist dieses „wieder lebendig werden als Beziehung“ zum Psychotherapeuten eine Form der Erinnerung.